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Fachgebiet: Chemie
itel der Arbeit: Scharfe Sachen, gepfefferte
Ergebnisse - Zur Chemie der Pfefferalkaloide
Pfefferpflanzen (Piper nigra) sind Schlingpflanzen, deren
Früchte in unterschiedlich aufbereiteter Form (weißer, schwarzer,
grüner Pfeffer) in den Handel kommen. Es werden aber auch andere Pflanzenarten
(roter Pfeffer aus Paprika, Chili-Pfeffer u. a.) als Pfeffer bezeichnet,
obwohl sie mit den 2000 weltweit vorkommenden Pfefferarten nicht verwandt
sind.
In ausführlichen Versuchen haben wir Pfeffer untersucht
und herausgefunden, dass er im wahrsten Sinne des Wortes ein exotisches
Gewächs ist. Bis heute ist noch nicht geklärt, wie der sich langsam
im Mund entwickelnde Geschmack zustande kommt. Auch die Frage, welche Stoffe
Träger des Geschmacks sind, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden.
In unseren Versuchen haben wir herausgefunden, dass der
mit Drogen verwandte wasserunlösliche Pfefferwirkstoff Piperin (5
- 10 % Gehalt) das Pfefferöl (1,4 % Gehalt) emulgiert und so in Lösung
gebracht wird. Die besondere Haftfähigkeit der Emulsion könnte
für die nachhaltige Wirkung verantwortlich sein.
In vielen Versuchen ist es gelungen, Piperin und Pfefferöl
zu isolieren und zu untersuchen. Die dabei entstandenen Versuchsvorschriften
sind durch unsere Arbeit zustande gekommen, weil die wenigen uns durch
Veröffentlichung zugänglichen Anleitungen ungenau, lückenhaft
oder fehlerhaft waren. Dabei sind einfache und relativ schnelle Verfahren
entwickelt worden, die eine vorherige Abtrennung des Alkaloids nicht erfordern
und evtl. auch auf andere Piperidinalkaloide übertragen werden können.
Durch die Arbeit mit den Pfefferalkaloiden (Alkamide) und Terpenabkömmlingen
(Pfefferöl) haben wir eine Vielzahl interessanter Erkenntnisse gewonnen,
die bei weiteren Projekten auch methodisch hilfreich sein können.
Da die Versuchanleitungen in der vorliegenden Literatur
zum Teil widersprüchlich und lückenhaft sind und ausführliche
Anleitungen weder in Büchern noch im Internet gefunden werden konnten,
sind die Untersuchungen weitgehend durch eigene Erfahrungen geprägt
worden. Vor allem im Bereich der chemischen und chromatographischen Nachweise
haben wir viele neue Wege beschritten und Alternativen entwickelt. Auch
die schwierige und in der Literatur unvollständig oder fehlerhaft
dargestellten Verfahren zur Isolierung des Piperins haben wir überarbeitet
und richtig gestellt. Alles in allem war die Untersuchung sehr umfang-
und abwechslungsreich und hat uns sehr viel Spaß gemacht.
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