WWGJugend Forscht / Schüler experimentieren
JuFo 2008   auch wieder erfolgreich! J.Köhler Hilli
 

Fotos: J.J.Köhler 18.03.2008

"Schüler experimentieren": Sieg für Bergneustädter Nils Quiring und David Kath

(Red./18.3.2008-13:55) Bergneustadt - Auch bei der 37. Teilnahme in Folge waren die Schüler des
Wüllenweber- Gymnasiums beim Regionalwettbewerb in Solingen "Schüler experimentieren" äußerst erfolgreich.
[Bilder: privat --- Mit insgesamt elf Schülern stellte das Bergneustädter Wüllenweber-Gymnasium erneut die größte Gruppe bei dem Regionalwettbewerb in Solingen.]
Auch in diesem Jahr stellte sich das Wüllenweber-Gymnasium beim Regionalwettbewerb in Solingen „Schüler experimentieren“ der gesamten bergischen Konkurrenz. Mit insgesamt fünf Gruppen und elf Schülern stellte das Bergneustädter Team, unter Leitung des für Betreuung und Organisation zuständigen Lehrers Johannes J. Köhler, erneut von der Zahl der Gruppen als auch von der Teilnehmerzahl her das mit Abstand größte Kontingent im 45-köpfigen Teilnehmerfeld. Insgesamt konkurrierten 26 Gruppen in acht verschiedenen technischen und naturwissenschaftlichen Fachsparten um eine Reihe besonderer Auszeichnungen, wobei die geringe Zahl der drei Landeswettbewerbsteilnahmen zu den Begehrtesten gehörte.
[Mit ihrem selbst konstruierten Polarimeter gewannen David Kath (links) und Nils Quiring in der Fachsparte Technik.]
Deshalb war die Freude bei Nils Quiring und David Kath aus der Klasse 8 besonders groß, als sie erfuhren, dass sie mit ihrem selbst konstruierten Polarimeter dieses Ziel erreicht hatten. Die Ursache für diesen Erfolg, so die Jury bei der feierlichen Preisverteilung im historischen Kraftwerk des ehemaligen Zwillingswerkes, lag nicht nur in der detaillierten Planung und technisch anspruchsvollen Umsetzung, sondern auch in deutlich erhöhten Messgenauigkeit im Vergleich zu käuflichen Geräten gleicher Preislage.

Nicht ganz so erfolgreich waren die ebenfalls in der Fachsparte Technik angetretenen Schüler der Klasse 7, Carl Kemper und Erik Ganster, die ihren Lego-Roboter so umgebaut hatten, dass er in der Lage ist, Smarties auf einem selbstgebauten Fließband nach der jeweiligen Farbe auszusortieren. Anlass für die Arbeit war, dass der kleine Bruder von Karl immer nur die blauen Smarties essen wollte, so dass sich die beiden entschlossen haben, ihm die mühselige Suche und Aussortiererei etwas zu erleichtern. Auch wenn sie nicht besonders ausgezeichnet wurden, hat es den beiden doch so viel Spaß gemacht, dass sie im nächsten Jahr mit einem neuen Thema wieder am Wettbewerb teilnehmen wollen.

[ Kira Wolff, Lukas Baeck und Inna Wiebe (von links) gewannen mit hrem Projekt den Sonderpreis für ihr besonders originelles Thema.]
Mehr Glück bei ihrer Präsentation hatten Kira Wolff, Inna Wiebe und Lukas Baeck, die sich dem Problem des Haare Waschens und Föhnens angenommen hatten. Dabei ist es ihnen gelungen, die Zusammenhänge zwischen Haarlänge, Föhndauer, Schampoo- und Wasserverbrauch mathematisch zu beschreiben und so die Verbrauchsdaten im Voraus zu bestimmen. So ergaben ihre Berechnungen, dass Rapunzel mit angeblich sieben Meter langen Haaren einen Schampooverbrauch von einer Flasche pro Haarwäsche und eine Föhndauer von knapp drei Stunden haben müsste.

Weiterhin stellten sie fest, dass die Deutschen viel zu viel die Kläranlagen belastendes ökologisch schädliches Haarwaschmittel verbrauchen. Besonders die großen Öffnungen in den Flaschen und der Wunsch, dass es „ganz doll schäumt“ ist der Grund, warum der Verbrauch meistes weit über dem eigentliche „Muss“ liegt. Dabei liegen die größten Einsparungspotenziale erstaunlicherweise bei den kurzhaarigen Personen, weil diese ihre Haare meistens viel zu oft und mit viel zu großen Schampoomengen waschen. Für ihre umfangreichen Untersuchungen erhielten sie einen der beiden Sonderpreise, die für besonders originelle Themen vergeben werden.

[Der Lego-Roboter von Carl Kemper (links) und Erik Ganster kann die Farben von Smarties unterscheiden.]
Den begehrten Umweltpreis des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) beim Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) erhielten die beiden 14-jährigen Schüler Felix Schulenburg und Rob Flötgen aus der Klasse 8 für ihre Untersuchung zur Schadstoffbelastung von Zitrusfrüchten. Mit ihrem Thema „Nicht anfassen, nur anschauen“ haben sie sich mit dem biologischen Nachweis der sogenannten Fruchtbehandlungsstoffe Orthophenylphenol, Biphenyl, Thiabendazol und Imazalil beschäftigt, der ihnen nach äußerst langwierigen und komplizierten Untersuchungen gelungen ist.

Die ebenfalls 14-jährigen Schülerinnen Natalie Rausch und Luisa Wego hatten sich mit dem Nachweis geschwefelter Weine und Trockenobstproben auseinandergesetzt und dabei entsprechende chemische Nachweisverfahren erprobt und optimiert. Besonders angetan war die Jury von der professionellen Präsentation des Themas und der Versuchsergebnisse, so dass ihnen der Sonderpreis für die beste Gestaltung des Ausstellungsstandes zuteil wurde. Außerdem wurde ihnen auch noch ausdrücklich ein zweiter Preis zugebilligt, verbunden mit der Option, doch im nächsten Jahr mit vertiefenden Untersuchungen erneut am Wettbewerb teilzunehmen.

Insgesamt war auch dieser Wettbewerb wieder ein Beispiel für große Kreativität, Engagement und Ausdauer bei den übers Jahr in Angriff genommenen Themen. Auch die Ernsthaftigkeit, mit der nicht nur ältere Schüler naturwissenschaftlichen Fragestellungen nachgehen, zeigt, dass auch weiterhin großes Interesse besteht, auf Entdeckungsreise zu gehen. Dafür sprechen auch die weiter steigenden Teilnehmerzahlen beim Wettbewerb, die in diesem Jahr zum ersten Mal bundesweit die 10.000er Marke überschritten haben.

Nils Quiring u. David Kath,
"Erfinder" eines neuen Polarimeters
Nils Quiring und David Kath (13/14 / Kl8)