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Fachgebiet: Chemie
Titel der Arbeit: Teuflisch heiße Öfen...
Experimentelle Metall-Verhüttung.
Die Metallherstellung aus natürlichen Erz ist eine
faszinierende Geschichte, die sich im Rahmen von mindestens 5000 Jahren
langsam, aber weiter entwickelnd vollzogen hat. Auch im Oberbergischen
gibt es vielfältige Zeugnisse dieser Aktivitäten, die nachweislich
bis in die Zeit vor Christi Geburt zurückreichen. Einige dieser Funde
präsentieren wir im Rahmen dieses Wettbewerbes.
Versuche, die historisch belegten Vorgänge in den
rekonstruierten Öfen nachzuvollziehen scheitern meistens, weil es
keine überlieferten Betriebsanleitungen gibt; wahrscheinlich sind
diese wie Staatsgeheimnisse gehandelt und deshalb nur mündlich weitergeben
worden. Wir haben versucht, den Vorgängen auf den Grund zu gehen und
hatten folgende Ziele:
1.) Wir wollten die Verfahren ausprobieren, um die Vorgänge
und die damit verbundenen Probleme besser verstehen zu können.
2.) Wir wollten die Verfahren verbessern, mit dem Ziel,
kompakter Metallstücke zu produzieren. Dabei wollten wir systematisch
vorgehen durch punktuelle Veränderungen der Bedingungen in den Verfahren
3.) Wir wollten die Verhüttungsverfahren so vereinfachen,
dass sie ohne größeren zeitlichen, technischen und finanziellen
Aufwand durchführbar sind
4.) Wir wollten ggf. historische Bezüge herstellen,
um den Sinn von Strukturen und Maßnahmen erklären und begründen
und ggf. auch zu unklaren oder strittigen Fragen sachdienliche Hinweise
geben zu können.
5.) Wir wollten nach Spuren der Verhüttungstätigkeit
(Erze, Schlacken) in unserer heimatlichen Umgebung suchen und diese beim
Wettbewerb präsentieren.
Entgegen den veröffentlichen Experimenten sind wir
systematisch vorgegangen. Durch viele Versuche konnten wir die Verfahren
verbessern und im Gegensatz zu den genannten archaeometallurgischen Experimenten
sowohl kompaktes Kupfer als auch das viel schwieriger herstellbare Eisen
in Stückform gewinnen. Es ist uns gelungen, in einfachen Bodenöfen
Temperaturen von ca. 1650 °C zu erzeugen, ein Ergebnis, das wir selbst
auf Grund geringer technischer Hilfsmittel nie für möglich gehalten
hätten.
Unser Verfahren ist kostengünstig, bedarf keiner
großen Vorbereitungen und kann in relativer kurzer Zeit mit Erfolg
durchgeführt werden. Das Besondere ist, dass trotzdem kompaktes Metall
(rot glänzendes Kupfer- und grau glänzende Eisenenstücke).entsteht,
das in den sonst nachgemachten Experimenten nicht, höchstens aber
in seltenen Ausnahmefällen in sehr kleinen Mengen erhalten |